Rekordschwarzarbeit aufgedeckt - Behörden schließen Großbaustelle in Strassen (d'Wort 03/02/2007)

„Rekordschwarzarbeit auf einer Baustelle in Strassen“, mit diesen Worten ist eine Pressemitteilung überschrieben, die die „Cellule interadministrative de lutte contre le travail illégal“ (CIALTI), in der unter anderem die Gewerbeinspektion und die Zollverwaltung vertreten sind, gestern am späten Nachmittag veröffentlichte. Im Anschluss an die Kontrolle beschloss die Gewerbeinspektion die vorübergehende Schließung der Baustelle.

Es war ein koordinierter Schlag. Am Donnerstag, dem 1. Februar, kontrollierte eine „Task- Force“ mit 29 Vertretern von nicht weniger als acht Verwaltungen eine Großbaustelle in Strassen- Reckenthal, auf der etwa 30 Unternehmen tätig sind. 117 Arbeiter waren auf der Baustelle, die kurz vor der Fertigstellung stand. Bei der Überprüfung wurden zahlreiche Verstöße gegen mehrere Gesetze festgestellt.

Sechs Unternehmen ohne Niederlassungsgenehmigung

Laut CIALTI musste der Zoll insgesamt sechs Protokolle wegen Schwarzarbeit ausstellen. Drei belgische und drei deutsche Unternehmen – laut CIALTI ein neuer Rekord auf einer einzigen Baustelle – hatten keine Niederlassungsgenehmigung in Luxemburg.

Die „Administration de l'Enregistrement et des Domaines“ konstatierte indes, dass zwölf Unternehmen gegen die Steuergesetzgebung verstoßen hatten. Die Sozialversicherungskontrolleure bemerkten Unregelmäßigkeiten bei den Arbeitsverträgen von 16 Zeitarbeitern. Drei belgische Firmen mussten nach der Kontrolle der „Inspection du travail et des mines“ (ITM) ihre Arbeit auf der Baustelle einstellen. Auch drei Angestellte, die nicht richtig angemeldet waren, sowie rund 15 Arbeiter, die keine Bescheinigung der ärztlichen Untersuchung vor ihrer Einstellung vorzeigen konnten, mussten ihre Arbeit niederlegen.

Des Weiteren wurden Sicherheitsmängel festgestellt wie zum Beispiel nicht vorschriftsmäßig aufgestellte Baugerüste oder fehlende Schutzhelme.

Zusätzlich gab es zahlreiche Verstöße gegen die Arbeits-, Ruhe- und Urlaubszeiten. Die CIALTI spricht von regelrechtem „Sozialdumping“ insbesondere bei den Löhnen einiger aus den neuen EU-Ländern stammenden Arbeiter.

(asc)

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