Ponts&Chaussées ließ Einsatzfahrzeuge versteigern (d'Wort 22/11/2006)

Unimogs und Lastwagen für Afrika

Autoexporteure, Schrotthändler und Bauunternehmer boten für den ausgemusterten Fuhrpark

Ausgedienter Fuhrpark unter dem Hammer
Ausgedienter Fuhrpark unter dem Hammer: auf zu neuen Horizonten oder ab in die Schrottpresse. (FOTO: PIERRE MATGÉ)

Vom Luxemburger Straßennetz direkt nach Schwarzafrika: Die Unimogs und Lastwagen, die die Straßenbauverwaltung nach langjährigem Dienst ausgemustert hat, kamen gestern unter den Hammer. Einige gingen in den Besitz von Bauunternehmern, andere aber, vor allem die vierradgetriebenen Unimogs, werden von ihren neuen Besitzern wieder weiterverkauft und vermutlich nach Afrika exportiert.

Die Lastwagen mit dem Stern auf der Haube waren gestern Nachmittag am meisten gefragt. Dabei waren einige schon seit mindestens zwei Jahren nicht mehr im Dienst und fristeten ein trauriges Dasein auf dem Hof der Ponts&Chaussées-Garage in Bartringen. „Da sind doch längst die Bremsen festgerostet“, empörte sich ein Bieter und meinte: „Die können doch nur noch nach Afrika exportiert werden!“

Der Weiterverkauf von gebrauchten Fahrzeugen nach Afrika und in den Mittleren Orient hat tatsächlich in den letzten Jahren zugenommen. In Europa sind Fahrzeuge einer strengen Reglementierung unterworfen. Obwohl sie noch fahrtüchtig sind, können daher Lastwagen oder Autos, die von der Kontrollstation keine Fahrerlaubnis mehr bekommen, nur noch auf einem anderen Kontinent verkehren. Und so gehen wohl einige der Unimogs, die gestern für durchschnittlich 7 000 Euro versteigert wurden, weiter nach Schwarzafrika, wo sie in Wüste und Dschungel noch wertvolle Dienste leisten können: Als „Taxi-Brousse“ oder zum Warentransport!

In einer langen Reihe geparkt stand die ausgemusterte Flotte der Straßenbauverwaltung auf dem Werkstatthof. Am meisten geboten wurde für die Sonderausführungen: 13 200 Euro für einen Daf- Tankwagen und 15 500 Euro für einen Mercedes-Lkw mit Steigerkran. „Für jemanden, der unbedingt eine solche Maschine braucht, ist das spottbillig“, meinte ein Bieter.

Ein Unimog, Baujahr 1994, wechselte für 12 100 Euro den Besitzer. Andere Unimogs, Baujahr 1986 oder Baujahr 1988, wurden für 5 300 und 7 600 Euro verkauft. Sie sind wohl für den Export bestimmt. Bei den Mercedes-Lastwagen ohne Vierradantrieb lag das Schlussgebot bei knapp 8 000 Euro.

„Das ist ein ausgezeichnetes Fahrzeug“, urteilte ein Angestellter der Straßenbauverwaltung, als einer der orangefarbenen Lkws unter den Hammer kam. „Dann sollten Sie dafür bieten“, entgegnete jemand. „Nein“, lautete die Antwort, „ich weiß es, da ich zeitlebens mit dem unterwegs war.“

Zuletzt kamen die Minibusse und Personenwagen zum Verkauf. Heute werden übrigens ab 14.15 Uhr Anhänger und Schneepflüge versteigert. 

VON MARC THILL

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