Strategiewechsel bei AOL - Einbußen bei Mehrwertsteuereinnahmen (d'Wort 10/08/2006)

Noch ist nicht klar, welche Konsequenzen sich aus dem Strategiewechsel bei AOL für die europäische Tochter, AOL Europe Services mit Sitz in Luxemburg ergeben. Fest steht, dass dem Staat durch den Wegfall der Abonnentengelder der europäischen AOLKunden Mehrwertsteuereinnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro entgehen werden. Ob sich dieser Verlust mit den erwarteten Einnahmen aus dem Werbegeschäft wettmachen lässt, bleibt abzuwarten. Das Internetunternehmen AOL, das rund sechs Millionen Kunden in Europa hat, nahm zum 1. Juli 2003 sein operatives Geschäft in Luxemburg auf. Für den aufstrebenden elektronischen Dienstleistungssektor hat die Firma wichtige Pionierarbeit geleistet. Die Wahl der US-Konzerns hat andere Gesellschaften motiviert, ebenfalls den Weg nach Luxemburg zu finden. Apple, Microsoft, Amazon oder Digital River haben hierzulande inzwischen ihre Ausgangsbasis für ihre europäischen E-Commerce-Aktivitäten etabliert.

Neben den günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen war mit ausschlaggebend für den Standort Luxemburg, dass die Regierung die US-Schwergewichte mit offenen Armen empfangen hat. Es gab durchaus Konkurrenz- Standorte, die jedoch mehr an den Mehreinnahmen interessiert waren. Luxemburg hingegen habe stets betont, ein Geschäftsfeld aufbauen zu wollen. Damit einher gehen z.B. eine Verbesserung der Kommunikationsinfrastrukturen sowie ein optimierter Anschluss an die internationalen Datenautobahnen.

Zuletzt sorgte die Regierung nach langer Vorbereitungsphase mit einer „Public Key Infrastructure“ (PKI) für zusätzliche Attraktivität im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs. PKI sichert elektronische Transaktionen ab.

(aho) 

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