Direktor Paul Bleser geht am 1. März 2006 in den Ruhestand und wird Anwalt
Die im Haushalt 2005 und der Haushaltsvorlage 2006 veranschlagten Mehrwertsteuer-Einnahmen sind zu optimistisch. Diese Feststellung machte Enregistrement- Chef Paul Bleser gestern bei einer Pressekonferenz zum Anlass der 9. "Journée TVA."
Paul Bleser hält die Schätzung der TVA-Einnahmen für unrealistisch. (Foto: Jérôme Gillen)
Die Unterbesetzung bei gleichzeitiger Zunahme sowohl der Dossiers wie auch der Verpflichtungen auf europäischer Ebene haben seiner Ansicht nach dazu geführt, dass das Enregistrement bei vielen von seinen Aufgaben in Verzug gerät. Besonders bei den Rückzahlungen an Firmen habe sich ein Stau gebildet, der mit der derzeitigen Personalausstattung nicht in den vorgeschriebenen Zeiträumen abzubauen sei.
Die Schätzungen der Mehrwertsteuereinnahmen, auf Grund derer die Regierung die rezenten Haushalte plant, hält Bleser für überhöht. Die Steigerung um über 11 Prozent auf fast zwei Milliarden Euro, so wie sie im Budget für 2005 eingeplant sei, stimme nicht mit der Realität überein. So führen die zunehmenden Unternehmenskonkurse zum Beispiel dazu, dass das Enregistrement zurzeit die beträchtliche Summe von insgesamt 442 Millionen Euro nicht eintreiben kann.
Zum Schluss seiner Ausführungen kündigte Paul Bleser an, dass er nach 15 Jahren an der Spitze des Enregistrement am 1. März 2006 seine Rechte auf den Ruhestand geltend machen werde. Danach wolle er wieder den Anwaltsberuf ergreifen. (pley)